mit Felix Müller in Kooperation mit food4future und Haus der Transformation
Dieses Reallabor — eating walls — für urbane Transformation wurde im Rahmen der Masterarbeit entworfen, geplant und gebaut und über das letzten Jahr durch partizipative Wahlfächer an der HTW Berlin weiterentwickelt. Es basiert auf der zweijährigen Recherche während des Masterstudiengangs System Design in Kooperation mit dem Forschungscluster food4future und untersucht, erforscht und hinterfragt durch sein partizipatives Format die Effekte der öffentlichen, urbanen Lebensmittelproduktion.
Welche Effekte hat eine urbane Lebensmittelproduktion auf die Zielformulierung des Ernährungssystems?
Inwieweit verändert die urbane Lebensmittelproduktion das Stadtbild, und wie stark ist ihr Einfluss auf die Struktur unseres täglichen Lebens?
Das Reallabor — eating walls — stellt die physische und mentale Trennung von sozialen, technologischen und ökologischen Systemen in Frage und überbrückt die Lücke, indem es einen experimentellen Raum schafft, welcher sich auf die städtische Lebensmittelproduktion konzentriert. Ziel dieser partizipativen Intervention ist es, einen öffentlichen Austausch über den Lebensmittelanbau in der Stadt, sowie die Erwartungen und Bedürfnisse der Bürger*innen anzuregen. Sie vereint die ideologisch getrennten Anbauprinzipien der technologischen und der natürlich unterstützten städtischen Lebensmittelproduktion. Die von der Permakultur inspirierte Lebensmittelproduktion, die hier aus Bodendeckern und Kletterpflanzen besteht, nimmt den Raum mit der Zeit immer mehr ein. Die Pflanzen können sowohl im übertragenen als auch im praktischen Sinne in den Innenraum eindringen und ermöglichen so eine Interaktion zwischen den scheinbar getrennten Räumen. Die Basis der Installation veranschaulicht visuell die lebenserhaltenden Dienstleistungen des natürlichen Ökosystems.
Das Reallabor besteht aus zwei Teilen: Der Pavillon (1) kann als ein Produkt gesehen werden, das je nach Standort sein Aussehen verändert und dabei seine (drei) Funktionen kontinuierlich beibehält. Das Wahlfach (2) ist ein partizipativer Kurs an der HTW Berlin, in dem die Studierenden in interdisziplinären Teams die Entwicklung und Nutzung des Reallabors mitgestalten.
Das Design dieses immersiven Erlebnisses erforscht, wie durch Symbiose Co-Profite geschaffen werden können, wie lokale Kreisläufe etabliert werden können und was es braucht, um einen Paradigmenwechsel hin zu regenerativem Handeln zu vollziehen. Mit der städtischen Lebensmittelproduktion werden so mehrere Ziele verfolgt, ohne dass sie als unverbunden wahrgenommen werden: Ertrag (wirtschaftliches Denken, Ernährungssicherheit), Umweltbildung (Naturverständnis), Selbstwirksamkeit (Wissen zum Handeln) und die Regeneration des natürlichen Ökosystems (Förderung der Biodiversität).
Video zum Pavillon (Instagram) Video zum Pavillon (YouTube)
Ziel dieses Erfahrungs- und Experimentierraums (Pavillon) ist es, eine sozial-vernetzte und städteplanerisch-integrierte Lebensmittelproduktion zu fördern. Durch die Aktivitäten der Stadtbewohner*innen erreicht eating walls sein volles Potenzial. Mensch-Natur-Interaktion und Mensch-Technik-Interaktion sind fast gleichzeitig möglich. Auf diese Weise werden abstrakte und komplexe Zusammenhänge in einem sehr dichten urbanen Raum greifbar.
Der Raum ermöglicht dies, indem er auf der einen Hälfte eine hydroponische Indoor-Farm beherbergt, während die zweite Hälfte Raum für die Stadtbewohner*innen bietet. **Die Ökosphäre umschließt die beiden Hälften und macht aus ihnen ein Ganzes.